Offener Brief des SV Lokomotive Görlitz e.V. an den LSB und das SMS

Informationen aus den Vereinen

Verordnungs-Chaos für die Sportvereine - Tritt ins Knie für die Schwimmvereine

Mit Bestürzung haben wir in Görlitz die nun geltende Verordnung zur Kenntnis nehmen müssen. Das vom LSB auf seiner Homepage am 02.06.21 beschriebene Testwirrwarr mit der in keiner Weise den Sportlerinnen und Sportlern vermittelbaren Begründung durch das Ministerium für Gesundheit, Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt ist die eine traurige Seite der „Medaille“.

Die andere Seite ist der „Tritt ins Knie“ für die Schwimmvereine (siehe Homepage Sächsischer Schwimmverband vom 02.06.21), die per aktueller Verordnung keine Möglichkeit haben, in ihren Sportstätten - den Schwimmhallen – ihren Sport auszuüben und Kindern das Schwimmen beizubringen.

Unser Neisse-Bad hatte alle Voraussetzungen zur Öffnung unter den gegebenen Vorschriften wie sie für Sportstätten gelten. Aber mit der neuen Verordnung war alles vorbei. Wir haben alleine in unserem Verein eine Anmeldeliste von ca. 400 Kindern, die auf einen Start zum Schwimmenlernen warten! Ich kann es nur als Ignoranz empfinden, wenn Frau Köpping in einer Anfrage unseres Badleiters allein auf die Öffnung der Freibäder verweist und ohne weitere Begründung Schwimmhallenöffnung als Sportstätte ablehnt. Warum? Sind in den entscheidenden Gremien in unserem Freistaat nicht die fachlich genügend untermauerten Studien bekannt, die dem Sport in der Schwimmhalle keinesfalls größere Risiken als Sport in anderen Innensportstätten zuschreiben? Dass sich die kommunalen Ämter dann hinter der sächsischen Vorgabe verstecken und am besten nichts tun, ist kaum verwunderlich.

Dass Sachsen finanziell den Sportvereinen gut zur Seite steht ist anerkennenswert, aber Wertschätzung und Förderung des Sportes – der ja wohl nach wie vor einer der besten Präventionsmaßnahmen für die Gesundheit und soziale Aspekte ist – sollte sich vielleicht auch das für diese Dinge zuständige Ministerium auf die Fahne schreiben. Darunter stellen wir uns nur nachvollziehbar begründete und vor allem pragmatische Regeln vor - und das würden wir uns spätestens mit der nächsten Verordnung wünschen.

Ringolf Herzog
Geschäftsführer
SV Lokomotive Görlitz e.V.